Mehr als Mama: Wenn du spürst, dass dein Leben mehr Sinn braucht
Im ersten Artikel habe ich über die Mutterschaft in der Anfangszeit gesprochen – also über die ersten Monate bis etwa zum zweiten Lebensjahr des Kindes.
Doch was passiert danach?
Die Kinder wachsen, ja – aber sie sind noch klein und brauchen dich weiterhin.
Dein Leben hat sich verändert. Vielleicht hast du wieder angefangen zu arbeiten, wenn dein Job dir Freude gemacht hat und du dich in deiner Karriere gesehen hast.
Aber was, wenn nicht?
Was, wenn du plötzlich das starke Bedürfnis verspürst, dein Leben komplett zu verändern – etwas zu tun, das wirklich Sinn für dich macht? Etwas, worauf du stolz sein kannst – für dich selbst und für deine Kinder?
Erkenne deinen Wert. Du hast inzwischen gelernt, dass deine Zeit unglaublich kostbar ist. Deine Stunden haben jetzt einen anderen Stellenwert – besonders im Vergleich zu Menschen ohne Kinder. Nur weil du ihnen einen anderen Wert gibst. Die Zeit, die du ohne Kinder oder für dich selbst zur Verfügung hast – zum Arbeiten, für Sport, für Soziale Kontakte, für deine Projekte – ist begrenzt und besonders.
Deshalb: Unterbezahlte Jobs? Ein klares Nein.
Bedingungen, die deine Persönlichkeit nicht respektieren? Auch ein Nein – und das ist völlig richtig so.
Kompromisse einzugehen wird schwieriger – aber manchmal sind sie nötig. Dann aber nur solche, die dir helfen zu wachsen, die deine Reife zeigen. Keine, die dich kleiner machen oder dir das Gefühl geben, weniger wert zu sein.
Versuche, in jeder Situation eine Win-win-Lösung zu finden.
Jetzt kennst du deinen Wert.
Als Frau. Als Mutter. Als Partnerin. Als Liebende. Als Tochter. Als berufstätige Frau. Als Unternehmerin. Als Hausfrau – was auch immer du bist. Und diesen Wert musst du hoch halten. Nicht, weil dein innerer Wert sich verändert hätte oder weil du jetzt „mehr wert“ wärst als eine Frau ohne Kinder – sondern weil sich dein eigener Blick auf dich und deine Zeit verändert hat.
Wende ein Growth Mindset an. Während du versuchst, für dich selbst Ziele zu erreichen, begleitest du auch das Wachstum deiner Kinder. Dabei kann es passieren, dass du in Perfektionismus verfällst – und plötzlich Dinge von deinen Kindern erwartest, die ihrer Entwicklung gar nicht gut tun.
Beobachtest du dich dabei, wie du sie beurteilst? Das wird zu keinem guten Ergebnis führen.
Versuchst du, sie zu kontrollieren – so wie du versuchst, alles unter Kontrolle zu halten? Auch das kann nichts Gutes bringen.
Versuche, das Drehbuch umzuschreiben: Richte deine Aufmerksamkeit auf das, was gut läuft.
Es wird immer wieder Momente geben, in denen du nicht weißt, was du tun sollst. Das ist die eigentliche Herausforderung im Elternsein. Wenn deine Kinder dich herausfordern, wachst du daran. Nutze diese Möglichkeit. Fokussiere dich nicht nur auf das, was vermeintlich „falsch“ läuft. Versuche zu verstehen, warum sie sich so verhalten. Oder: Sei einfach da. Es gibt Momente wo du keine Antwort haben willst. Manchmal gibt es einfach keine Antwort – und niemand hat auf alles eine Antwort. In diesen Momenten tauchen sie auf: deine Ängste, deine Fragen, deine Zweifel. Sie werden greifbar und real. Genau dann ist es wichtig, Grounded (geerdet) zu bleiben. Genau deshalb ist es so essenziell, an dir selbst zu arbeiten: um Stabilität zu entwickeln – für dich und für die Emotionen deiner Kinder.
Wir sind vielleicht die erste Generation von Eltern, die versucht, ihre Kinder anders zu begleiten – und gleichzeitig an sich selbst zu arbeiten: an alten Traumata, an Glaubenssätzen, an inneren Mustern. Das ist ein kraftvoller, aber anstrengender Weg. Und das Ergebnis ist enorm.
Der Mut, weiterzugehen. Dieser Weg braucht Mut und Klarheit. Beides hast du längst in dir. Du bist ihn ja bereits gegangen. Du bist Mutter – aus einem Grund. Ob gewollt oder unerwartet: Du bist mittendrin. Und wenn du zwischendurch die Kraft verlierst – was dann?
Dann erinnere dich: Die Kraft steckt in dir.
Du bist damit geboren – auch wenn du sie vielleicht gerade nicht sehen oder spüren kannst.
Du bist stark, auch wenn es sich nicht so anfühlt.
Du stehst jeden Morgen auf und bringst deine Familie ein Stück weiter. Ohne dich würde es nicht funktionieren.
Und das Zweite: Du bist nicht allein.
Viele Frauen und Mütter zweifeln manchmal an sich – das ist menschlich.
Deshalb erinnere ich dich: Du bist nicht allein.
Die Kraft, Fehler zuzulassen. Fehler sind tägliches Brot. Nimm sie an – sie lassen dich wachsen. Und sie helfen deinen Kindern, zu wachsen. Zeig nicht mit dem Finger – das ist sinnlos und verletzend. Lerne lieber gemeinsam mit deinen Kindern, dass Fehler dazugehören. Dass es eine Stärke ist, sie anzuerkennen. Denn wer Fehler erkennt, wiederholt sie seltener – das Gehirn lernt schnell, wenn keine Scham oder Unsicherheit an der Erfahrung klebt.
Wie man auf Italienisch sagt: „Nessuno nasce imparato.“ Niemand kommt mit allem Wissen auf die Welt. Der Weg ist das Wachstum. Fehler zu machen ist menschlich. Nimm deine Fehler an – und auch die deiner Kinder. Lerne daraus.
Und was ist mit deiner Sexualität passiert?
In dieser Zeit, hat das Thema bestimmt auch pausiert. Wichtig ist dass nach einer längeren Phase der Pause oder sexuellen Abstinenz – aber auch schon nach einer kürzeren Zeit – ist es grundlegend, wieder Verbindung zu deiner eigenen Libido aufzunehmen (falls sie nicht sowieso schon wieder erwacht ist).
Halte die “Novelty” - das Neugier und das Prickeln - mit deinem Partner am Leben. Beweg dich regelmäßig, praktiziere Yoga, um die Göttin in dir zu erwecken, probiert Date Nights aus, lest Bücher über Sexualität, ziehe die Einnahme von ayurvedischen Nahrungsergänzungsmitteln wie Shatavari für dich und Ashwagandha für ihn in Betracht und endlich regt euch gegenseitig an – und bringt das Thema Sex wieder aktiv in euren Alltagswortschatz zurück.
Die Sexualität ist ein wesentlicher Teil deiner Weiblichkeit und deiner schöpferischen Energie – und als Frau musst du sie lebendig und pulsierend halten. Das Ergebnis ist, dass du strahlst – und dein Partner (und nicht nur er) kann gar nicht anders, als es zu bemerken (und zu geniessen!).
So meine Liebe, erkenne deinen Wert – wenn du es nicht tust, wird es niemand für dich tun. Komm aus einer Haltung der Balance – nicht aus dem Drang nach Perfektion. “Become grounded to deal with life and your kids”. Erwach deine Sexualleben and don’t forget to have fun on the way.”
Nur so kannst du dein Leben gelassener geniessen und wenn du dich nach Veränderung sehnst, nur so kannst du den Weg antreten.